Angst ist ein lebensnotwendiger Schutzmechanismus, der uns in Gefahrensituationen schützt. Doch wenn sie übermässig oder ohne ersichtlichen Grund auftritt, kann sie die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Professionelle Unterstützung kann helfen, diese Ängste zu überwinden.

 

Angst als lebensnotwendige Alarmanlage

Angst ist eines der grundlegenden menschlichen Gefühle und spielt eine wesentliche Rolle in unserem Überlebensinstinkt. Sie schärft unsere Sinne und versetzt uns in die Lage, mit außerordentlicher Kraft auf Bedrohungen zu reagieren – ein evolutionärer Mechanismus, der uns in Gefahrensituationen schützt. Diese natürliche Alarmanlage dient dazu, schneller als unser bewusster Verstand zu handeln und kann in kritischen Momenten lebensrettend sein. Angst ist somit kein Zeichen von Schwäche, sondern eine essenzielle Schutzfunktion. Ein gewisses Maß an Angst kann sogar positive Auswirkungen haben, wie die Steigerung von Ehrgeiz und Konzentration.
 

Wenn Angst zur Barriere wird

Es kann Phasen geben, in denen die Intensität der Angst nicht mehr im Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung steht. Unverhältnismässige, "unbegründete" oder allgegenwärtige Ängste und damit die Vermeidung von angstauslösenden Situationen, können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Wenn die Angst übermächtig wird und sich nicht mehr alleine vermindern lässt, ist die Suche nach professioneller Unterstützung ein sinnvoller Schritt.
 

 

Lebensqualität zurückgewinnen

Auch schon länger bestehende Ängste können mit professioneller Unterstützung gemildert werden. Die Arbeit an den Ängsten bietet die Chance, wieder mehr Freude, Entspannung und Erfüllung zu finden.

 

Der Weg zur Unterstützung

Wenn Ihre Ängste Sie im Leben einschränken, lade ich Sie ein, mich zu kontaktieren. Gemeinsam entwickeln wir Wege, um Ihr Leben entspannter und freudiger zu gestalten. Unterstützung anzunehmen ist ein mutiger Schritt, um mehr Freiraum zurückzugewinnen. 

Erfahrungen mit Angst: Zwei Beispiele

Angst manifestiert sich auf vielfältige Weise, oft tiefgreifend und persönlich.
Zwei Beispiele illustrieren, wie unterschiedlich Ängstlichkeit das Leben beeinflussen kann.

 

Die Geschichte von Frau Rossi: Angst in sozialen Situationen

Frau Rossi, eine anerkannte Expertin in einem großen Pharmaunternehmen, erlebt bei der Kaffeepause mit Kolleginnen starke Angst. Obwohl sie in ihrem Fachgebiet hochgeschätzt wird, führen soziale Interaktionen außerhalb beruflicher Themen zu Angstreaktionen: Beschleunigter Herzschlag, Schweißausbrüche und ein Gefühl der Leere im Kopf, das klare Gedanken unmöglich macht. Diese Ängste lassen sie an ihrer Fähigkeit zur einfachen Kommunikation zweifeln und verstärken das Gefühl der Isolation.

Lesen Sie das Fallbeispiel von Frau Rossi

Die Erfahrung von Herrn Bäumler: Ständige Sorgen um die Zukunft

Herr Bäumler ist ein weiteres Beispiel für das allgegenwärtige Erleben von Angst. Sein Tag beginnt und endet mit endlosen Sorgen über potenzielle Probleme, sowohl im Beruf als auch im privaten Leben. Diese konstante Unruhe lässt ihn an seiner Fähigkeit zweifeln, tägliche Herausforderungen zu bewältigen und beeinträchtigt seine psychische und physische Gesundheit.

 


Lesen Sie das Fallbeispiel von Herrn Bäumler

Frau Rossi und Herr Bäumler stehen beispielhaft für viele, die täglich mit Angst leben. Ihre Erfahrungen zeigen, dass es möglich ist, Einfluss auf diese Stressreaktionen zu nehmen und Schritte in Richtung eines gelasseneren Lebens zu gehen. 

 

 

Vielfältige Ausdrucksformen der Angst 

Angst kann sich auf zahlreiche Weisen zeigen, die von diffusen Gefühlen bis hin zu spezifischen Phobien reichen. Hier ein Einblick über die unterschiedlichen Gesichter der Angst: 

 
 

Diffuse Angst: Ein ständiger Begleiter 

Unbestimmte Besorgnis: Betroffene fühlen sich dauerhaft beunruhigt, ohne einen klaren Grund zu kennen. Diese Art von Angst zeichnet sich durch eine übertriebene Sorge und ein andauerndes Unwohlsein aus. Man fühlt sich «gestresst» und überwältigt von alltäglichen Dingen. Die Sorgen und das Grübeln treten fast durchgehend auf und lösen beträchtliche Angst aus. Diese Missempfindungen entstehen bereits in Erwartung einer möglichen Gefahr. 

Symptome: Anhaltendes Gefühl von Stress und Überforderung, das zu erheblichen Beeinträchtigungen im Berufs- und Privatleben führen kann. Dazu kann gehören:

  • Furcht vor Kontrollverlust und dem Gefühl, den Verstand zu verlieren
  • Erfahrungen von Blackouts oder Gedankenleere
  • Das Empfinden, von Körper oder Umgebung losgelöst zu sein
  • Zustände von Nervosität, Reizbarkeit und Unfähigkeit zu entspannen
  • Körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Schwindel, Schweissausbrüche, Atembeschwerden, Herzrasen, und mehr. 
 

Phobien: Starke Angst und Vermeidung

Spezifische Phobien: 

Spezifische Phobien sind durch eine anhaltende, unangemessen starke Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen gekennzeichnet.

  • Tierphobien: Angst vor Spinnen, Hunden, Schlangen oder anderen Tieren
  • Naturphobien: Angst vor Höhen, Gewittern, Dunkelheit oder tiefem Wasser
  • Situationsbezogene Phobien: Angst vor Fliegen, Fahrstühlen oder engen Räumen
  • Blut-, Spritzen- und Verletzungsphobien: Angst vor Nadeln, medizinischen Eingriffen oder dem Anblick von Blut

 

Agoraphobie: 

Agoraphobie ist die intensive Angst vor Situationen, in denen eine Flucht schwierig oder keine Hilfe verfügbar ist. 

Typische angstauslösende Situationen:

  • Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wie Busse, Züge oder Flugzeuge
  • Aufenthalt in offenen oder geschlossenen Räumen wie Einkaufszentren oder Kinos
  • Anstehen in Warteschlangen oder sich in einer Menschenmenge befinden
  • Allein das Haus zu verlassen

Soziale Angststörung (Soziale Phobie): 

Die soziale Angststörung ist durch eine intensive Angst vor sozialen oder leistungsbezogenen Situationen gekennzeichnet, in denen eine negative Bewertung durch andere befürchtet wird.

Typische Symptome:

  • Starke Angst davor, sich peinlich zu verhalten oder negativ beurteilt zu werden
  • Körperliche Reaktionen wie Zittern, Erröten, Schwitzen oder Übelkeit
  • Vermeidung von sozialen Situationen wie Reden in der Öffentlichkeit oder Small Talk
  • Erhebliche Beeinträchtigung des beruflichen und privaten Lebens


Betroffene ziehen sich oft zurück und meiden zwischenmenschliche Interaktionen.

Trennungsangststörung (häufig im Kindesalter, aber auch bei Erwachsenen):

Die Trennungsangststörung ist durch übermäßige Angst vor der Trennung von einer engen Bezugsperson gekennzeichnet.

Typische Symptome:

  • Intensive Sorgen über den Verlust oder das Wohlbefinden der Bezugsperson
  • Widerstand gegen Trennungen, z. B. beim Schulbesuch oder Übernachtungen
  • Wiederkehrende Albträume über Trennungssituationen
  • Körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen bei Trennung


Betroffene klammern sich oft an vertraute Personen und haben Schwierigkeiten, selbstständig zu sein.

 

Panikattacken und Panikstörung

Panikattacken sind Anfälle von intensiv erlebter Angst, die innerhalb von Minuten ihren Höhepunkt erreichen. Sie werden von starken körperlichen Symptomen begleitet wie z.B. Herzklopfen, Schwindel, Erstickungsgefühl, Brustschmerzen und mehr. Erleben Menschen Panikattacken wiederholend, spricht man von einer Panikstörung.

Typische Symptome einer Panikattacke:

  • Plötzlich auftretendes Herzrasen oder starkes Herzklopfen
  • Atemnot, Erstickungsgefühle oder Druck auf der Brust
  • Zittern, Schwindel oder Benommenheit
  • Hitzewallungen oder Kälteschauer
  • Angst, die Kontrolle zu verlieren oder zu sterben


Nach einer Panikattacke entwickelt sich häufig eine Erwartungsangst, die dazu führt, dass Betroffene bestimmte Situationen meiden, in denen sie eine erneute Attacke befürchten.
 

Erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Panikstörungen im Artikel "Manchmal bekomme ich Herzrasen und ich glaube, sterben zu müssen".

 

Weitere angstverwandte Störungen 

Einige Beeinträchtigungen haben enge Verbindungen zu den Angststörungen.

  • Zwangsstörung
    Wiederkehrende, ungewollte Gedanken (Zwänge), die Angst auslösen.Zwangshandlungen, um die Ängste zu reduzieren, z. B. übermäßiges Waschen oder Kontrollieren.
     
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
    Intensive Ängste nach traumatischen Ereignissen. Flashbacks, Albträume und Vermeidung erinnernder Situationen.
     
  • Akute Belastungsstörung
    Kurzfristige, traumareaktive Ängste innerhalb eines Monats nach einem belastenden Ereignis. Symptome ähneln der PTBS, sind jedoch zeitlich begrenzt.

 

 

Wagen Sie den Schritt, Unterstützung anzunehmen

Diese verschiedenen Formen der Angst verdeutlichen, wie vielschichtig und individuell das Erleben von Angst sein kann. Es ist gut zu wissen, dass psychologische Hilfe verfügbar ist und dass Sie nicht allein mit Ihren Ängsten kämpfen müssen. Wagen Sie den Schritt und schnuppern Sie bei einem Erstgespräch, wie es Ihnen dabei geht, diese Last zu teilen. Gemeinsam ebnen wir den Weg zu einem freieren Leben.

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Ich freue mich von Ihnen zu lesen und melde mich gerne bei Ihnen.